In „Un garçon d’Italie“ geht es um einen Toten, der nachts mitten in Florenz ertrunken im Fluss Arno gefunden wird. Es ist ein Krimi des vielschreibenden französischen Schriftstellers Philippe Besson aus dem Jahr 2003, erzählt aus drei verschiedenen Sichtweisen, darunter auch die des toten Luca, seiner Partnerin und seines männlichen Geliebten, eines Prostituierten. Leider hat […]
In „Zeit der Abwesenheit“ begibt sich Philippe Besson in die Zeit des Ersten Weltkriegs aus französischer Sicht. Der junge Protagonist Vincent verliebt sich in den Sohn der Haushälterin, einen Soldaten, der an der Front gegen die Deutschen kämpft. Zugleich trifft Vincent immer wieder den um einiges älteren Marcel, hinter dem sich kein Geringerer als der […]
Philippe Besson ist in Frankreich ein Erfolgsschriftsteller, der in einem Rekordtempo Bücher veröffentlicht, jedes Jahr eines. „Un certain Paul Darrigrand“ ist das zweite Werk seiner autobiographischen Trilogie, die mit „Hör auf zu lügen“ (frz. „Arrête avec tes mensonges“) ihren Anfang nahm. Der schwule Autor Besson behandelt darin seine ersten beiden Beziehungen in den 70er und […]
Die Literaturgeschichte ist reich an Werken, die das Thema Homosexualität und Queerness aufgreifen und damit einen wichtigen Beitrag zur LGBTQ+-Kultur leisten. Von den Werken von Oscar Wilde bis hin zu modernen Autoren wie E. M. Forster haben schwule Schriftsteller eine wichtige Rolle bei der Prägung der zeitgenössischen Literatur und Kultur gespielt. In diesem Artikel werfen […]
„Blutbuch“ hat dieses Jahr den Deutschen Buchpreis gewonnen und wurde gefeiert, weil es das Thema Non-Binarität, welches bisher in der deutschsprachigen Literatur nicht ausreichend Beachtung fand, auf eine sprachlich und künstlerisch innovative Weise behandelt. Beide Aspekte habe ich an „Blutbuch“ geschätzt, und doch muss ich im Rückblick sagen, dass ich mich mit dem Roman von […]
„Anleitung, ein anderer zu werden“ (frz. „Changer: méthode“) ist das neueste ins Deutsche übersetzte Werk von Édouard Louis, das ich sehr gern und mit großer Aufmerksamkeit gelesen habe, da ich mich in Teilen darin wiedererkennen konnte. Denn Louis erzählt darin die Geschichte einer Flucht vor seiner eigenen Herkunft, in seinem Fall insbesondere vor seiner niedrigen […]
Mit Bezug auf Viktor Orbáns Ungarn hat sich in den letzten Wochen eine Debatte entsponnen, in deren Zentrum die Rechte von LGBT-Menschen stehen. Mark Gevisser, der Autor des Sachbuchs „Die pinke Linie“, würde diesen Kampf zwischen fortschrittlichen und konservativen Kräften als eine pinke Linie bezeichnen, die durch Europa, aber auch durch das Land Ungarn selbst […]
Benno Gammerl verfasst mit „anders fühlen“ eine besondere Geschichte der Schwulen- und Lesbenbewegung in der Bundesrepublik, indem er den Fokus auf die private und öffentliche Emotionsgeschichte der schwulen und lesbischen Menschen zwischen den 1950er und 1980er Jahren legt. Er wirft einen Blick auf das Leben dieser Personen auf dem Land und in der Stadt und […]
Julius Thesings Comic- und Jugend-Buch „You don’t look gay“, das fast vollständig in einem Rosaton gehalten ist, erinnert in leicht zugänglicher Art daran, dass Homosexuellenfeindlichkeit auch in westlichen und europäischen Ländern nach wie vor ein Problem ist – sei es im Alltag oder in der Politik. Außerdem zeigt Thesings Comic beispielhaft, wie ein Coming-out-Prozess abläuft, […]
Der Schriftsteller Ahmad Danny Ramadan ist 2012 von Syrien nach Kanada geflohen. Er legt mit „Die Wäscheleinen-Schaukel“ seinen ersten Roman vor: ein Werk über einen traditionellen syrischen Hakawati, einen Geschichtenerzähler, der mit seinem Partner vor dem syrischen Krieg nach Kanada geflohen ist. Das Buch erlaubt den Leserinnen und Lesern durch Rückblicke, in eine fremde Welt […]