Ewald Arenz gehört längst zu den festen Größen der deutschen Gegenwartsliteratur. 1965 in Nürnberg geboren und heute Lehrer an einem Nürnberger Gymnasium, hat sich Arenz spätestens mit seinem Roman „Alte Sorten“ (2019) einen Platz auf den Bestsellerlisten und in den Auslagen der Buchhandlungen gesichert. Auch seine späteren Werke, darunter „Der große Sommer“ (2021) und „Die […]
Ron Padgett, geboren 1942 in Tulsa, ist ein New Yorker Dichter der New York School of Poetry, zu deren zweiter Generation er gehört, auch wenn er selbst diese Kategorisierung ablehnt. In dem hübschen Band „Die schönsten Streichhölzer der Welt“, den ich hier vorstelle und dessen Titel mir bereits sehr gut gefallen hat, ist das Gesamtwerk […]
Gaetano Altopiano, geboren 1962 in Palermo, ist ein Meister der essayistischen Verdichtung und liefert mit seinem neuen Essayband Von der Freiheit des Huhns zu picken eine erstaunliche Vielfalt an Themen: von Physik über Philosophie und Prophetie bis hin zur Frage, warum ein Huhn im Käfig nicht anders fühlt als auf der Wiese. Gaetano Altopiano ist […]
Im Sommer 2021 verkündete die französische Presse nicht weniger als eine literarische Sensation: Es waren 6000 Seiten bislang unveröffentlichte Manuskripte des als Antisemit geltenden Schriftstellers Céline aufgetaucht. Teil jenes Fundes war das Werk „Krieg“ („Guerre“) (und die Fortsetzung „Londres“) über einen Protagonisten, der im Ersten Weltkrieg verletzt wird und in ein belgisches Lazarett kommt, wo […]
Ich habe den Nobelpreis für Jon Fosse zum Anlass genommen, die aktuelle Veröffentlichung „Ein Leuchten“ zu lesen, ein eher schmales Bändchen von gerade einmal 80 Seiten, das unprätentiös daherkommt, wenn man von dem goldenen „Nobelpreis für Literatur 2023“-Aufkleber auf dem Schwarz-Weiß-Cover einmal absieht. Die Handlung spielt in einem Wald, in dem sich der Protagonist und […]
Milan Kundera ist am 11. Juli dieses Jahres in Paris gestorben. Seine Bücher, allen voran „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, werden bleiben. Ich habe mit mit „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ (frz. „La fête de l’insignifiance“) nun eines seiner letzten Bücher vorgenommen, das 2015 in Deutschland erschien. Auch dieses Buch von Kundera feiert das Leichte, Humorvolle, […]
Peter Stamms Roman „Agnes“ erinnerte mich an den prägnanten, melancholisch-verträumten Schreibstil des französischen Literaturnobelpreisträgers Modiano, bei dem die Grenzen von Erinnern und Vergessen in einer Spurensuche verschwimmen, auch wenn natürlich jeder Schriftsteller seine eigene Art hat. Das 1998 erschienene „Agnes“ des Schweizers Stamm handelt von einer Liebesgeschichte, bei der die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit […]
Der französische Schriftsteller Étienne Kern hat zwischen 2013 und 2020 eine Reihe von Essays veröffentlicht. Mit „Die Entflogenen“ folgte nun sein erster Roman, für den er auch den Prix Goncourt du premier roman erhielt. Das Werk handelt von Franz Reichelt, einem Damenschneider, der unbedingt fliegen möchte. Er will mithilfe eines selbst gebauten Fallschirms vom Eiffelturm […]
Patrick Modiano gewann 2014 den Nobelpreis für Literatur. Modiano schreibt immer wieder melancholische Geschichten über Erinnerung, Vergessen, rätselhafte Begegnungen in Paris und Orte, Ortsnamen, Symbole und Bedeutungen, die sich zu einem großen Ganzen und sehr gut lesbarer Literatur vermengen. Am Ende bleibt bei Modiano immer eine Spur von Rätsel übrig, die man nach der Lektüre, […]
Der Nobelpreisträger J. M. G. Le Clézio schöpft in seinen Werken häufig aus seinen Erlebnissen in Mauritius und Afrika. Das späte Werk „Bretonisches Lied“ (frz. „Chanson bretonne“) handelt von weniger exotischen Sujets, denn es geht um die Kindheits- und Jugenderinnerungen des Autors, die sich in der Bretagne und während der Zeit der Okkupation abspielten. Zwischen […]