„Der Fall“ ist der letzte und laut Sartre „am wenigsten verstandene“ Roman von Albert Camus. Nun erschien er in einer Neuübersetzung von Grete Osterwald bei Camus’ deutschem Verlag Rowohlt – ein Grund, sich ein weiteres Mal mit diesem komplexen Text auseinanderzusetzen, der die Gedanken eines französischen ehemaligen Anwalts und „Bußrichters“ im Hafenviertel Amsterdams ins Zentrum […]
Ein Kind kommt auf die Welt – an sich nichts Ungewöhnliches, doch was geschieht, wenn dieses Kind krank, ja sogar schwer behindert ist, nicht sprechen und nicht sehen kann und auch in den eigenen Bewegungen stark eingeschränkt ist? Clara Dupont-Monod wirft in ihrem Roman „Brüderchen“ (frz. „S’adapter“) einen präzisen, humanen und feinfühligen, nie jedoch despektierlichen […]
In der Insel Bücherei ist im März ein sehr hübsches Buch über Claude Monets Garten in Giverny (Normandie) erschienen, das für mich genau richtig kam, da wir dieses Jahr noch Urlaub in der Normandie machen werden und einen Zwischenstopp in Giverny einlegen. Gloria Köpnick und Rainer Stamm haben diesen Band mit zahlreichen Bildern des impressionistischen […]
Wenn zwei Künstler von internationalem Renommee sich über Kunst und Politik unterhalten, ist das von Interesse. Das gilt auch für das Gespräch zwischen dem französischen Schriftsteller und Intellektuellen Édouard Louis und dem britischen Regisseur Ken Loach. Beide widmen sich in ihren engagierten Werken immer wieder den Deklassierten und Ausgegrenzten, um ihnen Gehör zu verschaffen.
In Frankreich tritt Giuliano da Empoli seit dem Erscheinen des Putin-Buches im April 2022 „Der Magier im Kreml“ als Russland-Kenner im TV auf, da das Thema mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs auf allen Kanälen ist. Der Roman lässt in fiktiver Weise den engsten Berater des russischen Präsidenten zu Wort kommen, der tiefe Einblicke in den […]
„Die fünfundsiebzig Blätter“ (frz. „Les soixante-quinze feuillets“) stellen eine frühe Vorstufe des Jahrhundertwerks und Opus magnum „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust dar. Aus dem Nachlass des Proust-Forschers Bernhard de Fallois bei Gallimard veröffentlicht, lösten sie 2021 in Frankreich eine kleine literarische Sensation aus. Nun sind die frühen Manuskripte auch in […]
In einem opulenten Comic-Band illustriert der Charlie-Hebdo-Zeichner Luz die Geschichte von Vernon Subutex, die bereits als Roman-Trilogie ein Erfolg war. Die Graphic Novel über einen im Leben scheiternden Plattenverkäufer, der für die Musik lebte und am Neoliberalismus zerbricht, erscheint in zwei Teilen, wobei jeder Teil 300 Seiten umfasst.
Nils Minkmar legt mit „Montaignes Katze“ einen Roman über Montaigne als Politiker und Diplomaten vor, der zwischen den Parteien vermittelt. Damit ergänzt er das Bild von Michel de Montaigne, der vor allem als Philosoph und Autor der „Essais“ bekannt ist, aber auch als Bürgermeister von Bordeaux und auf der politischen Bühne tätig war.
Mit dem kleinen Buch „Joyeux Noël – Auf Französisch durch die Weihnachtszeit“ aus dem Reclam Verlag möchte ich Euch frohe Weihnachten wünschen. Ich freue mich über ein weiteres Jahr des Bestehens meines Blogs und blicke zuversichtlich in das neue Jahr, in dem hoffentlich viele weitere Blogeinträge zu meinem Schwerpunktthema Frankreich, aber auch zu anderer Literatur, […]
In einer Geschichte, die er im jungen Alter von 15 Jahren schrieb, erzählt Gustave Flaubert von einem Bibliomanen, dem Buchhändler und Antiquar Giacomo, der zurückgezogen einen Laden in Barcelona betreibt. Dort verehrt er die Bücher, die er angehäuft hat, so sehr, dass er jegliches Maß verliert und das echte Leben vergisst. Diese abgöttische Liebe für […]