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Ewald Arenz: Bestsellerautor mit neuem Roman „Zwei Leben“

Ewald Arenz gehört längst zu den festen Größen der deutschen Gegenwartsliteratur. 1965 in Nürnberg geboren und heute Lehrer an einem Nürnberger Gymnasium, hat sich Arenz spätestens mit seinem Roman „Alte Sorten“ (2019) einen Platz auf den Bestsellerlisten und in den Auslagen der Buchhandlungen gesichert. Auch seine späteren Werke, darunter „Der große Sommer“ (2021) und „Die Liebe an miesen Tagen“ (2023), fanden ein breites Publikum. Sein neuester Roman „Zwei Lebe“n, erschienen 2024 im Dumont Verlag, führt den Leser zurück in die 1970er Jahre, nach Süddeutschland, in ein Dorf namens Salach.

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Ewald Arenz, 1965 in Nürnberg geboren, zählt zu den bekannten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Bereits seit den späten 1980er Jahren ist er in der regionalen Literaturszene aktiv. Nach dem Umzug der Familie nach Fürth wächst Arenz dort auf. Nach einem abgebrochenen Jurastudium studiert er Lehramt in Erlangen mit den Fächern Amerikanistik, Anglistik und Geschichte. Heute unterrichtet er als Lehrer für Englisch und Deutsch an einem Nürnberger Gymnasium.

Arenz entstammt einer Künstlerfamilie. Seine Geschwister, die Schauspielerin Sigrun Arenz und der Autor Helwig Arenz, sind ebenfalls schriftstellerisch tätig. Gemeinsam publizierten sie zunächst im ars vivendi Verlag. Dort erscheinen von Ewald Arenz unter anderem Der Teezauberer, Die Erfindung des Gustav Lichtenberg sowie Der Duft von Schokolade. Diese frühen Werke verbinden reale und fantastische Elemente, häufig in der Tradition des magischen Realismus. Die Sprache ist detailreich und sinnlich, die Themen oft exotisch – stets darauf bedacht, den Leser in eine besondere Erfahrungswelt zu ziehen.

Mit dem Roman Alte Sorten (2019) gelingt Arenz der Durchbruch bei einem breiten Publikum. Der Roman erreicht innerhalb kurzer Zeit die SPIEGEL-Bestsellerliste und bleibt dort über vier Jahre präsent. Im deutschsprachigen Raum werden bislang nahezu eine Million Exemplare verkauft. Der große Sommer (2021) schließt an diesen Erfolg an und wird von Buchhandlungen zum Lieblingsbuch des Jahres gewählt. Es folgen Die Liebe an miesen Tagen (2023) sowie Zwei Leben (2024).

Auch als Dramatiker tritt Arenz in Erscheinung. Für das Stadttheater Fürth schreibt er unter anderem die Revue Petticoat & Schickedance (2007), das Eisenbahnmusical Bahn Frei (2010) sowie Swing Street (2020). Zwischen 2007 und 2010 verfasst er zudem die literarische Kolumne „Meine kleine Welt“ für die Nürnberger Nachrichten.

Für sein literarisches Werk erhält Arenz zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kulturförderpreis der Stadt Fürth (1997), den Kulturförderpreis der IHK Mittelfranken (1998) sowie den Literaturpreis des Kulturforums Franken (2002).

Auch sein jüngster Roman Zwei Leben bleibt dem bisherigen Werk verpflichtet. Die Handlung führt in das süddeutsche Salach der 1970er Jahre – ein reales Vorbild existiert in Baden-Württemberg nahe Göppingen. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauenfiguren: Roberta, die nach einer Schneiderlehre aus der Stadt auf den elterlichen Bauernhof zurückkehrt, und Gertrud, die Ehefrau des Dorfpfarrers und Mutter von Wilhelm, in den Roberta sich verliebt.

Roberta, geprägt von der Modewelt, kehrt zurück aufs Land, bemüht, sich ihrer Herkunft nicht zu entfremden. Gleichzeitig trägt sie die Erfahrung der Stadt in sich. Gertrud hingegen lebt seit Jahren im Dorf und vermisst das kulturelle Leben der Stadt, aus der auch sie stammt. Beiden Frauen gemeinsam ist der innere Konflikt zwischen den Erwartungen des ländlichen Umfelds und ihren persönlichen Sehnsüchten.

Die Gegensätze zwischen Stadt und Land, zwischen Tradition und individueller Freiheit, bestimmen den Verlauf der Erzählung. Auch die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen Roberta und Wilhelm bleibt von dieser Spannung geprägt. Arenz gelingt es, die dörfliche Atmosphäre mit ihren sprachlichen Eigenheiten einzufangen. Dialektwörter wie „Sel“ oder „odeln“ prägen die Dialoge und verleihen dem Text Bodenständigkeit.

Im Mittelpunkt stehen jedoch weniger spektakuläre Wendungen als vielmehr die leisen Zwischentöne: der stille Konflikt zwischen Anpassung und Aufbruch, zwischen Pflicht und Freiheit. Die Landschaftsbeschreibungen, die Darstellung des bäuerlichen Alltags sowie die präzise Figurenzeichnung tragen zur besonderen Stimmung des Romans bei.

Zwei Leben reiht sich nahtlos in das bisherige Werk von Ewald Arenz ein und knüpft thematisch wie stilistisch an seine erfolgreichen Vorgänger an.

Bewertung: 4,5/5

Ewald Arenz: Zwei Leben. Dumont Verlag. 25 Euro.

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