Heute schreibe ich hier in eigener Sache: Vor Kurzem ist der Gedichtband „Auf der Zugspitze“ erschienen, eine Anthologie, die 66 Gedichte aus meiner Feder enthält. Zudem steht mein Name auf dem Cover des Band, der von Literaturpodium herausgegeben wurde. Ein Grund also, ein wenig stolz auf die erste größere Veröffentlichung zu sein, auch wenn es „nur“ ein Book on Demand ist.
„In eigener Sache: Gedichtband „Auf der Zugspitze“ erschienen“ weiterlesenSchlagwort: Gedichte
„Rose Ausländers Leben im Wort“ von Oxana Matiychuk
Eine kleine, aber feine Graphic Novel von Oxana Matiychuk aus dem unabhängigen Verlag danube books aus Ulm, auf die ich dank Birgit Böllinger aufmerksam wurde, beschäftigt sich mit dem Leben der Poetin Rose Ausländer. Illustriert von den Künstlern Olena Staranchuk und Oleg Gryshchenko behandelt der Band in rot-grün-grau-schwarzen gedeckten Farben das Leben und Werk der jüdisch-deutschen Dichterin.
„„Rose Ausländers Leben im Wort“ von Oxana Matiychuk“ weiterlesenAus dem Lyrikkabinett: „Mein Name ist Ausländer“ von Semra Ertan
Semra Ertan war eine engagierte türkische Poetin und Arbeiterin in Deutschland. Im Jahr 1982 verbrannte sich die 25-jährige Frau aus Protest gegen den Rassismus in Hamburg. Zu ihrer Lebenszeit fand sie als Tochter von Einwanderern keinen Verlag, der ihre Werke veröffentlichen wollte. Die edition assemblage widmet der Dichterin nun posthum eine eigenständige Sammlung von ca. 200 Gedichten.
„Aus dem Lyrikkabinett: „Mein Name ist Ausländer“ von Semra Ertan“ weiterlesenAus dem Lyrikkabinett: „Barfuß vor Penelope“ von Volker Sielaff

(Copyright: Harald Krichel)
Volker Sielaff, 1966 in der Lausitz geboren, lebt als Lyriker und Publizist in Dresden. Seit 1990 veröffentlicht er Gedichte, Essays und Kritiken. „Barfuß vor Penelope“ ist bereits sein vierter Lyrikband.
Dieser Gedichtband lebt teilweise davon, dass er eine ganze Myriade von abendländischen philosophischen und literarischen Traditionen aufgreift – von mythologischen Figuren wie Odysseus, Kirke über die im Titel genannte Penelope bis hin zu den Figuren der Orestie – und neu verbindet. Es kommt durchaus vor, dass Hochkulturelles neben Banalem und Gewöhnlichem steht. Einen gewissen Willen, hin und wieder mit besonders innovativen Kombinationen zu provozieren kann man dem Dichter nicht absprechen.
Zu Penelope, die ihren Frust /
wegwebt. Zu ihrer Lust auf den Bogen. Liebe zu Persern, Aischylos, /zur Orestie. Zu Hannes Hegen, dem letzten Genie. Zum Spatz /
in der Hose, zur Umkehrosmose. Liebe zu jedem Nebenarm von Elbe /
und Spree, zu deinem Slip auf dem Kanapee.
Was die Form anbelangt, bleibt die Dichtung von Volker Sielaff weitgehend traditionell. Die Gedichte bestechen durch Binnenreime oder Kreuzreime, sie sind in Strophenformen, weitgehend Quartette, gegossen. Thematisch und motivisch deckt die Dichtung von „Barfuß vor Penelope“ eine sehr weite Bandbreite ab.
„Aus dem Lyrikkabinett: „Barfuß vor Penelope“ von Volker Sielaff“ weiterlesen[Gedicht] #8 Der Musenberg
Die Musen küssen mich
Mit ihren sanften Lippen
Sachte wach. Sie zaubern
Eine Szene aus Goldstaub
Und Silberpulver aufs Tapet.
Dort ruht der Hain, dort
Tanzt der Musenberg im
Morgengrauen. Dort stolpert
leichten Schrittes Apoll in
die Bühne. Sei bereit, sei
wachsam, sei tätig! Sei ein
Künstler, mein Lieber, der
Sich unaufhaltsam betätigt.
Schreite über den Musenberg
Und lass dich berauschen.
Trink den Wein, der dir
Inspirationen bringt und dich
Antreibt. So.