Ein Kind kommt auf die Welt – an sich nichts Ungewöhnliches, doch was geschieht, wenn dieses Kind krank, ja sogar schwer behindert ist, nicht sprechen und nicht sehen kann und auch in den eigenen Bewegungen stark eingeschränkt ist? Clara Dupont-Monod wirft in ihrem Roman „Brüderchen“ (frz. „S’adapter“) einen präzisen, humanen und feinfühligen, nie jedoch despektierlichen Blick darauf, was mit einer Familie geschieht, wenn ein Kind mit Beeinträchtigung das fein austarierte Beziehungsgeflecht, das eine Familie bildet, durcheinanderwirbelt.
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„Der Umfall“ von Mikael Ross
Der Graphic Novel „Der Umfall“ wurde 2020 mit dem Max-und-Moritz-Preis des Erlanger Comic-Salons ausgezeichnet. Mikael Ross hat für den Comic zwei Jahre vor Ort in dem inklusiven Dorf Neuerkerode in Niedersachsen recherchiert, ehe er zur Feder griff. Genau diesem Dorf nähert sich Ross in seiner Graphic Novel auf einfühlsame Weise an, indem er den Alltag der Dorfbewohnerinnen und -bewohner mit Beeinträchtigung in Episoden darstellt, die mal komisch, mal tragisch, mal skurril sind. Die also die ganze Breite des Lebens abbilden.
Im Zentrum des Comic-Bandes steht der Protagonist Noël, der, wie sein Name vermuten lässt, an Weihnachten Geburtstag hat. Eigentlich kommt der junge Mann mit einer geistigen Behinderung aus Berlin. Doch als seine Mutter, liebevoll „Mumsie“ genannt, überraschend einen Schlaganfall hat („Schlag“ oder „Umfall“ genannt) und ins Koma („Koooma“) versetzt werden muss, wird ihm ein Vormund – der „Mann mit Bart“ – zugeteilt, welcher ihn in das Dorf Neuerkerode in Niedersachsen begleitet.
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