Buch- oder Literaturbloggen ist eine noble, anspruchsvolle Tätigkeit, der man nicht nachgeht, weil man damit Geld verdient, sondern weil man Freude daran hat, Bücher zu lesen und zu besprechen, und weil es einen bereichert, sein Wissen zu erweitern und in fremde Welten einzutauchen. Manchmal erhält man auch Rückmeldung von Blog-Leserinnen und -Lesern oder Verlagen, die Emails schreiben oder Kommentare abgeben – das ist die Währung, die Form der Anerkennung und das Lob, von dem ich bislang gezehrt habe und die mich darin bestärkt hat, weiter zu bloggen.
In den letzten Wochen und Monaten ist aber der Entschluss in mir gereift, dass es legitim ist, mit der eigenen Webseite auch etwas Geld zu verdienen, sie, wie man das in der Fachsprache ausdrückt, zu monetarisieren. Die Impulse dazu kamen einerseits von außen, weil ich hin und wieder von Freunden und Bekannten gefragt wurde, ob ich mit dem Blog etwas verdiene, andererseits aber auch aus meinem eigenen Wunsch heraus, eine greifbare Anerkennung zu erhalten. Konkret habe ich mich dazu entschieden, an einem Affiliate-Programm teilzunehmen. Es ist für mich ein Experiment mit offenem Ausgang, welches ich hier für meine Leserinnen und Leser transparent machen möchte.
Ich glaube, es ist nichts Falsches daran, angesichts der Tatsache, dass man regelmäßig eine Leistung in Form von Artikeln erbringt, für die man liest, Notizen macht, schreibt, Bilder heraussucht und bearbeitet, für sich das Recht abzuleiten, einen (kleinen) finanziellen Lohn zu erhalten. Dies sieht auf meiner Webseite www.der-leser.net so aus, dass ich unauffällige Bannerwerbung mit Bezug zum Thema Literatur und Bücher (z. B. zum lokal agierenden Online-Buchhändler Genialokal) schalten werde. Dadurch wird niemandem etwas weggenommen, keiner meiner Webseitennutzer muss deshalb etwas bezahlen oder abgeben.
Außerdem werde ich von nun an am Ende der Rezensionen, dort, wo die bibliographischen Angaben zu dem besprochenen Werk zusammengefasst sind, Produktlinks platzieren, sodass man sie im Falle eines Kaufwunsches direkt über diesen Link bei genialokal erwerben kann. Die Affiliate-Programme funktionieren so, dass, falls über eine Verlinkung ein Kauf getätigt wird, der Verlinkende eine moderate Provision erhält. Diese Form der Werbung kann ich mit mir und den Inhalten und Zielen meines Literaturblogs vereinbaren, da die Affiliate-Banner und -Links nicht aufdringlich oder marktschreierisch auftreten, sondern sich organisch in die Umgebung der Webseite und deren thematische Ausrichtung einfügen.
Ich denke nicht, dass ich mit der Teilnahme an dem Affiliate-Programm künftig das große Geschäft machen werde, doch immerhin handelt es sich, sofern hin und wieder jemand ein Buch über die gesetzten Links einkauft (Übrigens kann man bei genialokal die Bücher entweder per Click und Collect beim lokalen Buchhändler abholen oder frei Haus liefern lassen.), um eine kleine Anerkennung meiner Tätigkeit, die (finanziell) spürbar ist. Ich bin natürlich sowohl, was die Besucherzahlen angeht, als auch, was die Reichweite angeht, weit entfernt von größeren Blogs, die ihren Schreiberlingen ein Honorar auszahlen können. Doch ich bin zuletzt zu der Erkenntnis gelangt, dass meine Arbeit bzw. mein Hobby Literaturbloggen etwas wert ist und es deshalb keine Schande ist, Geld damit zu verdienen, solange sich die Auswirkungen auf die Leserinnen und Leser in maßvollen Grenzen halten.
Was ich auf keinen Fall tun werde, – hier möchte ich meine Leserinnen und Leser von vornherein entwarnen – ist, das Blog Der-Leser.net zu einer Marketingplattform oder zu einem Influencer-Blog umzubauen, auf der Produkte im Rahmen bezahlter Partnerschaften mit Unternehmen oder Start-ups beworben werden. Auch mit Amazon werde ich nicht zusammenarbeiten. Selbstverständlich nehme ich jedoch weiterhin wie fast alle Literaturblogger Rezensionsexemplare an, was allerdings meine Einschätzung nicht beeinflusst.
Ich hoffe, meine Motivation für die Einführung von Affiliate-Werbung und meine Ziele für meinen Blog in diesem Artikel gut und verständlich erklärt zu haben, sodass alle Unklarheiten oder möglichen Irritationen ob der plötzlich aufgetauchten Werbebanner beseitigt werden konnten. Ich würde mich freuen, wenn ihr die neue Erscheinungsform meines Blogs annehmt und mir weiterhin als Leserinnen und Leser treu und verbunden bleibt. Denn an den Inhalten wird sich nichts ändern, auch wenn sich das Äußere ein wenig verändert hat!
Falls es noch Fragen, Kommentare oder Hinweise gibt, könnt ihr diese gern in den Kommentaren oder über das Kontaktformular an mich richten.
Viele Grüße
F. B.