„Frausein“ von Mely Kiyak

Mely Kiyak: Frausein. Hanser.

Der Titel „Frausein“ kann einen in die Irre führen. Wer ein Sachbuch mit dem ausschließlichen Thema Frausein oder einen feministischen Essay in der Tradition von Judith Butler („Das Unbehagen der Geschlechter“) oder Margarete Stokowski („Untenrum frei“) erwartet, wird enttäuscht. Denn „Frausein“ ist vielmehr als das: ein fesselnd geschriebenes Werk über Herkunft, Krankheit, erste Liebe und Partnerschaft, Aufwachsen und Studium als Tochter kurdischer Einwanderer, gesellschaftlichen Aufstieg und den Umgang der Mehrheitsgesellschaft mit den Immigranten und ihren Angehörigen.

Zugleich schreibt die Autorin und ZEIT-Online-Kolumnistin Kiyak, 1976 geboren, selbstverständlich die Episoden und Anekdoten, aus denen sich das Buch zusammensetzt, stets aus der Perspektive der Frau, die sie ist bzw. geworden ist. Zunächst wächst Kiyak als Mädchen eines türkischstämmigen Fabrikarbeiters auf, der mit seiner Frau als Gastarbeiter nach Deutschland kam.

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